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Inga Quistorf

Artikel aus der Hersfelder Zeitung (24. Mai 1995)

Es gibt wohl kaum eine Sparte der Film- und Theaterwelt, in der Inga Quistorf nicht tätig war. Obwohl sie in ihrem erlernten Beruf als kfm. Angestellte durchaus erfolgreich ist, ergreift sie 1972 die Gelegenheit, ihr Leben völlig neu zu gestalten und erfüllt sich mit dem Wechsel in die Filmbranche einen lang gehegten Traum.


Es kommt Inga nie darauf an, im Rampenlicht zu stehen. Vielmehr reizt sie die Vielfalt der Aufgaben hinter den Kulissen. Das Organisationstalent arbeitet von 1972 bis 1987 im Studio Hamburg und anschließend in den Alster Studios, Hamburg als Synchronaufnahmeleiterin für Sesamstraße, Golden Girls und Columbo, um nur eine ganz kleine Auswahl zu nennen. Ferner macht sie sich noch in der Produktions-und Aufnahmeleitung diverser Film- und Hörbuchproduktionen einen Namen.
Nach der Schließung der Alster Studios im Jahr 1994 ist Inga fortan als Freiberuflerin tätig.

Doch mehr als der Film, reizen sie die Bretter, die die Welt bedeuten: Acht Jahre (1976 - 1984) arbeitet sie nebenberuflich als Leiterin der BP-eigenen Theatergruppe Das kleine Hoftheater in der Abtei und nimmt mit dieser auch an einem Festival in Straßburg teil. Dieser Kontakt entsteht durch Prof. Paul Sonnendrücker aus Straßburg, bei dem sie zuvor diverse Darstellungs- und Improvisations-Seminare in Hamburg belegt.  Als  einzige Deutsche engagiert er sie schließlich für seine Freilicht-Inszenierung Wilhelm Tell in Straßburg als Maskenbildnerin und Komparsin.

1989 gründet Inga Quistorf ihr eigenes Theater aus dem Koffer, das auch ein Mitmachtheater für Kinder beinhaltet.  Mit beiden Projekten ist sie bis heute in unregelmäßigen Abständen aktiv.

Von 1995 bis 1997 ist sie Ensemblemitglied der Bad Hersfelder Festspiele  (Freilichttheater) unter Intendant Volker Lechtenbrink. Nach diesem Engagement ist Inga wieder ausschließlich in Hamburg tätig.  Hier übernimmt sie für drei Jahre die Regiearbeit bei Obdach-Fertig-Los, dem ersten und einzigen Obdachlosen-Theater in Hamburg.

Ab 1999 nimmt sie an Improvisations-Workshops der Gruppe hidden shakespeare aus Hamburg teil.

Daneben bringt es Inga Quistorf als Regisseurin auf über 60 Inszenierungen bei verschiedenen Hamburger Amateur-Theatergruppen  –  u.a. Haus in Montevideo, Schau heimwärts Engel, Mein Freund Harvey, Spitzenhäubchen und Arsenik, sowie Keen Utkamen mit’m Inkamen.

Im Jahr 2000 erweitert sie ihren künstlerischen Horizont erneut und wird ehrenamtliche Moderatorin bei Radio Eilbek, einem Krankenhaus-Sender der Schönklinik Hamburg. Dort lernt sie Ende 2010 Thomas Heyer. Beide nehmen im Rahmen des Hörspiel-Projekts Ohrentheater verschiedenen Sketche für die CD "Wir nehmen jetzt..!" auf.